Flucht in den sicheren Süden
HAITI
Sicher hast du in den Medien von den bürgerkriegsähnlichen Zuständen in Haiti gehört. Wir sind Gott dankbar, dass wir es geschafft haben unser Kinderheim in Haiti erfolgreich zu evakuieren. Die sich nähernde Bedrohung durch Bandengewalt brachte uns in die Zwangslage schnell zu handeln.
Seit fast drei Jahren versinkt der Karibikstaat in Chaos und Anarchie, die öffentliche Ordnung ist zusammengebrochen. Kriminelle Banden kontrollieren ganze Bezirke in und rund um die Hauptstadt und sorgen für Angst und Schrecken. Morde, Überfälle, Erpressungen und Entführungen liegen an der Tagesordnung. Öffentliche Gebäude werden geplündert und für eigene Zwecke missbraucht.
Nun sind die Banden von zwei Seiten bis auf wenige hundert Meter an das Kinderheim herangerückt, täglich fallen Schüsse in unmittelbarer Nähe. Das Kinderheim liegt direkt am Meer, in der anderen Richtung grenzt es an die Nationalstraße. Hier wurden Straßensperren errichtet - für die Durchfahrt wird Geld verlangt.
Dennoch konnten wir die Kinder, einige Mitarbeiter und Wertgegenstände in Sicherheit bringen. Sie befinden sich nun in einem angemieteten Haus im sicheren Süden des Landes. Ein Teil der Mitarbeiter ist auf dem bisherigen Grundstück geblieben, um es zu verwalten und die Tiere zu versorgen.
Unsere Missionare, Emanuel und Monika Kettler haben zusammen mit ihren drei Kindern und ihrer Lernhelferin bereits im April das Land per Seeweg verlassen. Nun war Emanuel mit seinem Bruder Ruven für eine kurze Zeit zurückgekehrt, um das Mietshaus bezugsfertig zu machen und die Kinder in Empfang zu nehmen. Die Wasser- und Stromversorgung war nicht vorhanden und das Gebäude musste gereinigt und eingerichtet werden. Sie erhielten Unterstützung von befreundeten Missionaren aus den USA, die mit bis zu 30 Personen an zwei Tagen halfen.
Die Evakuierung der Kinder, Mitarbeiter und Wertgegenstände hat uns einmalige Kosten in Höhe von 3.000 € verursacht. Durch die Miete entstehen monatliche Mehrkosten in Höhe von 2.000 €. Der Mietvertrag wurde vorerst für sechs Monate abgeschlossen und kann bei Bedarf verlängert werden.
Unsere Hoffnung auf eine Rückkehr auf das ursprüngliche Gelände bleibt bestehen. Die Vereinte Nationen wollen unter der Führung Kenias Friedenstruppe in den Karibikstaat entsenden. Diese Woche wurde zudem eine neue Übergangsregierung in dem Krisenstaat gebildet.
Bitte betet mit uns um Bewahrung der Kinder und der Mitarbeiter und dass sie schon wieder bald in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren können. Betet für Frieden und Sicherheit im Land. Betet vor allem, dass die Menschen im Land wahren Frieden mit Gott finden und dass die Menschen durch ihn verändert werden.
Wenn du es auf dem Herzen hast, bei der Deckung der zusätzlichen Kosten zu helfen, kannst du hier gerne spenden.
