Hunger-Horror in Madagaskar
Schlimmste Dürre seit 30 Jahren - Hunderttausende sind in Hungersnot
Update, Januar 2022
Der Bericht der afrikanischen Mitarbeiter, die in den letzten Wochen im Süden Madagaskars geholfen haben, ist erschütternd. Immer noch fehlt vor allem der Regen. Viel Orte leiden seit Jahren an der Dürre und erhalten keine Unterstützung. Zum Teil verhungerten Menschen vor den Augen der Helfer. Für sie kamen die erste Hilfslieferungen mit Reis, Bohnen und Öl zu spät.
Am dringendsten wird sauberes Trinkwasser gebraucht. Es gibt keine Trinkwasserversorgung in den drei Dörfern, auf die wir unsere Hilfe momentan konzentrieren. Die Menschen trinken stinkendes grünes Wasser, das sie z. T. von einer 10 km entfernten Stelle holen müssen. Entsprechend schwer leiden die Menschen neben der Unterernährung auch an Krankheiten, wie Durchfall und Tuberkulose, Würmern und Parasiten. Die Behörden sind nicht bereit zu helfen, was damit zusammenhängen könnte, dass die Region von ‚Dahalos‘-Banditen bewohnt und beherrscht wird.
Die Lage ist auch für die Helfer äußerst gefährlich! Unsere Mitarbeiter konnten sich nur weitestgehend unbehelligt dort aufhalten und bewegen, weil sie von einem der „Häuptlinge“ geschützt wurden.
Bitte betet für Regen! Ohne Regen gibt es keine Zukunft für die Menschen in dieser Region. Wir wollen auch weiter mit Nahrungsmittel-Verteilungen helfen. Außerdem prüfen wir, ob es möglich ist die Dörfer mit Wasser zu versorgen – durch Brunnen oder regelmäßige Wasserlieferungen.
Nach dem „Regen-Wunder“ im November sind die Menschen auch geistlich sehr offen. Viele kamen auch aus Nachbardörfern, um von Gott zu hören und die Verantwortlichen laden uns ein eine Gemeinde zu gründen. Traditionell sind die Menschen in der Region Animisten und praktizieren Polygamie. Seit die Mitarbeiter Ende Dezember wieder nach Hause zurückgekehrt sind, vergeht kein Tag, an dem die Dorfältesten sie nicht anrufen und bitten wieder zu kommen.
Bitte betet, dass Gott Mitarbeiter beruft und sendet um den Menschen im Süden Madagaskars nachhaltig zu helfen.
Update, November 2021
Wir freuen uns, dass in den letzten Wochen einiges ins Rollen gekommen ist.
Mittlerweile haben wir Kontakt zu Mitarbeitern einer Partnerorganisation vor Ort aufgebaut. Ihren Berichten zufolge ist die Situation im Süden „wirklich schlimm“.
Sie haben einige Dörfer besucht und berichten leider von den ersten Todesfällen, in Folge von Hunger. Viele Kinder gehen hungrig zur Schule.
Es wurden drei Dörfer lokalisiert, in denen noch gar keine Hilfe geleistet wurde. Die Mitarbeiter fahren dahin, auch wenn der Weg sehr gefährlich ist. Es gibt organisierte Banden, die diejenigen überfallen, die etwas haben. Betet bitte für die Mitarbeiter, dass der Herr sie bewahrt und dass die Hilfe die hungernden Menschen erreicht.
Überraschend: Ein Wunder Gottes! Es hat geregnet! Die Menschen freuen sich über jeden Tropfen Regen. Es werden gelbe Kanister gefunden und jeder Tropfen wird, auch wenn verschlammt, sorgsam aufgesammelt. Sie können es nicht abkochen und trinken es so, wie sie es bekommen. Die Leute leben von dem verschmutzten, braunen Wasser und legen gerne mal 100 km zurück, um dieses Wasser zu bekommen.
Der Gefahr bewusst, haben sich die Mitarbeiter auf den Weg gemacht und kauften 15 Säcke Reis. Der Reis wurden in den Dörfern verteilt und gleichzeitig durfte das Evangelium gepredigt werden. Die Menschen sind offen, haben viele Fragen über den Glauben an Gott und möchten gerne noch mehr über erfahren.
Betet bitte weiter für die Bewahrung der Mitarbeiter.
Betet auch für die weitere Entwicklung der Arbeit. Wir wollen gerne den Menschen helfen und sie in ihrer Not nicht allein lassen.
Update, Oktober 2021
Madagaskar ist eigentlich ein tropischer Inselstaat, der im Indischen Ozean, nahe der Ostküste Afrikas, liegt. Nun stehen dort Hunderttausende kurz vor dem Hungertod, denn Madagaskar erlebt die schlimmste Dürre seit 30 Jahren. In der Region hat es in den letzten vier Jahren kaum oder gar nicht geregnet, sodass eigentlich nur noch staubige Erde übriggeblieben ist.
Mehr als 400 000 Personen, vor allem Kinder, sind derzeit durch den „Kere“ (Hungersnot auf Madagassisch) betroffen.
Es gibt kein sauberes Trinkwasser und kaum noch Nahrungsmittel. Seit Monaten leben die Menschen von Kakteenfrüchten, mit Tamarindensaft gemischtem Lehm, Heuschrecken und Blättern. Hilfsorganisationen sprechen von „katastrophalen Umständen“.
Hinzu kommt u.a., dass durch den schlechten Zustand der Straßen sowie die Gefahr durch die Dalho (= Banditen der Region) nach wie vor ein großes Problem beim Transport von Nahrungsmitteln besteht.
Schaut man sich in diesen Regionen um, so findet man überwiegend die Form der schweren Mangelernährung (Marasmus) vor, die sich durch den Verlust von Muskel- und Fettmasse ausdrückt. Marasmus entwickelt sich durch Mangel an Eiweiß und energiereichen Nahrungsmitteln. Aufgrund von Hyperparasitismus, chronischer Malaria und unbehandeltem Bandwurmbefall haben die Kinder alle aufgeblähte Bäuche. Die Mangelernährung hat schreckliche Auswirkungen. Kinder, die eigentlich 12 Jahre alt sind, sehen aus wie Fünf- oder Sechsjährige; völlig abgemagert kommen selbst die ersten Milchzähne erst in diesem Alter…
Schon jetzt sind in Madagaskar nach Angaben des Welt-Ernährungsprogramms (WFP) 1,14 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelnothilfe angewiesen. Rund 135 500 Kinder seien demnach akut unterernährt.
Als Katastrophenhilfe wollen wir durch Partner mithelfen und den Menschen durch Lebensmittel und digitale Radio-Bibeln nachhaltig helfen.
Hier kannst du ein Teil davon sein: Projektkonto 64-020-00 Hungersnot in Madagaskar