Keine Hoffnung?
Armenien gehört zu den urchristlichen Ländern. Sie sind stolz auf ihre christliche Kultur und Tradition. Doch die Wenigsten kennen die Bibel und Jesus persönlich.
Zerstörte Straßen und Häuser trafen Rudolf Klassen und ich als wir im Januar Armenien besuchten. Die andauernden Auseinandersetzungen um die Region Bergkarabach zwingen das Land in die Knie. Der „schwarze Garten“ bedeutet Karabach in aserbaidschanisch und ist als Nagorny Karabach in die Geschichte eingegangen. Bis ins 19. Jahrhundert gehörte das Grenzgebiet Armenien und wird hart umkämpft. Es hinterlässt tiefe Wunden im Volk und Schicksale in einzelnen Familien.
Die Not betrifft fast jede Familie. Schätzungsweise befinden sich in Armenien ca. 70.000 Flüchtlinge, 10.000 Männer haben verschiedene Verletzungen und tragen bleibende Schäden, ca. 5.000 Männer sind im Konflikt gefallen. Viele Familien sind ohne Häuser, ohne Arbeit, ohne Väter und Söhne geblieben. Die Not ist unbeschreiblich groß. Über 1.000 Soldaten werden immer noch vermisst.
Arthur ist ein professioneller Basketball-Spieler. Bevor er in die Nationalmannschaft aufgenommen wurde, musste er den Wehrdienst ableisten. Schon nach einigen Monaten sind all seine Lebensträume zerplatzt. Bewusstlos und mit schweren Kopfverletzungen wurde er nach Yerevan gebracht. Die Ärzte gaben ihm und seiner Mutter keine Hoffnung mehr auf ein selbständiges Leben. Aus seinem Kopf holte man eine Handvoll Splitter heraus. Er verlor sein Auge. Wie durch ein Wunder kann Arthur gehen. Doch heute glaubt er an Jesus und ist überzeugt, dass nur Gott ihm das Leben geschenkt hat. Durch den Krieg in Bergkarabach eröffnen sich viele Möglichkeiten. Menschen öffnen sich für das Evangelium. Sie hören zu. Sie brauchen aber dringend Hilfe, aber vor allem eine seelsorgerliche Begleitung.
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